Vorschau
Kaiser Fridrich der Drit. MCCCCLXXIIII.


halben Jare gahr abe. Wolte nun der Niclausheuser Bauren Hauptman, Cuntz
[1] von Thunveld vf furbitte vnd vnderhandlung seiner herrn vnd Freunde bey Bischof Ru-
dolphen wider Zu gnaden khomen, must er dem Stifft Wirtzburg etliche aigne gutere
Zu lehen machen, vnd dise verschreibung vbergeben.

Wie Contz von Thunvelt der
Niclausheuser Bauren Haubtman dem Stifft
etliche guettere zu Lehen hat machen müssen,


[2] Ich Contz von Thunveld Zu Obern Schwartzach. Als sich in
vergangen tagen ain betrugliche Walfart gein Niclaushausen, vnter Gamberg,
gelegen, erhaben, die dan iren vrsprung von ainem Buben vnd Bauckher Hansen
Behaim genant, genomen, der also ainen merckhlichen Zugang des gemainen Volcks
dahin bracht, vnd aufgericht, dardurch er auch, mercklichen vnrath, der daraus
durch sein einsprechen dem gemainen Volckh gethan, erwachssen were (Als sich
dan in nachuolgender masse hat bescheinet) abtzuschneiden, den Hochwirdigen
Fursten vnd herrn, herrn Rudolphen, Bischouen Zu Wirtzburg vnd Hertzogen Zu
Francken, meinen gnedigen herrn, bewegt hat, das Jne sein gnad zu seiner gnad(en)
gewalt, vf seiner gnaden Schlos vnser Frauen berg hat nemen vnd bringen laß(en),
Vnd als ich darnach solch Walfart auch besucht, vnd mich vf Sontag nach Marga-
rethe Jungst vergangen, mit andern die auch dahin gewalt gewest sind, in ainer
grossen Zale erhaben hat, dem gemeltten meinem gnedigen herrn fur das obge-
melt seiner gnaden Schlos ZuZiehen, den obgemeltten Buben, von seinen gnaden
gewaltsamlich helfen Zuerledigen, Als ich dan auch mit denselben darfur ge-
Zogen, vnd mit sampt andern, des gemainen Volcks Hauptman bin gewest,
dardurch ich auch dem gemeltten meinem gnedigen herrn von Wirtzburg merck-
liche schwere vfrur, verachtung vnd schmähe hab helffen Zutziehen, vnd also deß-
halben in seiner gnaden schwere vngenad gefallen, damit ich auch meines Leibs vnd
lebens, auch des merern thails aller meiner narung die ich von seinen gnaden
Zu Lehen trage, Nachdem vnd ich also seiner gnaden gelobter vnd geschworner
Lehenman, gein seinen gnaden in grossen faren vnd sorgnus gestanden bin, mich
von meinem Weib, Kinden, vnd dem meinen habe thun, vnd entsetzen muessen, so
lang bis ich mich seinen gnaden, als von mir selbst vf hofnung vnd rettung meines
leibs, Lebens, vnd guets, seinen gnaden, vf gnade, in das obgemelt seiner gnaden
Schlos gestelt, daruf, auch vf grosse merckliche furbit meiner herrn, bruder,
Vettern, Öheim, Schwäger vnd guetten freunde, ich dan gnade vnd rettung mei-
nes leibs, lebens vnd guets erlangt. Vnd daruf, so bekhenne ich auch mit
disem Brief gein Aller meniglich, das ich dem mergedachten meinem gnedigen


[1] Niclaßheuser Bauren Hauptman, Contz von Thunfeld

[2] Contz von ThunVeld Zu ObernSchwartzach muste Zur Straff dem Stifft W. Etlich eigne gütter Zu lehen Ver Schreiben.


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