Vorschau
Kaiser Fridrich der drit. MCCCCLXXIIII


dem erschine Bischof Rudolf Zu Erdfurt, am Freittag nach Marie Empfengkhnus
aigner Persone, die Hertzogen schickten Haubolden, von Schleinitz Obermarschalckh,
[1] vnd Domher Johansen von Wisenbach, Domdechant Zu Meissen, anJr stat, vnd warde
die sach daselbst entlich vertragen, dergestalt, das Bischof Rudolf beden Hertzogen
für obberurte vnd sunst alle andere vorderung, Zwayvnddreissig Tausent gulden
Jn Fünf Jarn betzalen soltte; das ist auch also beschehen.

Von der Walfart vnd grossem
gelauffe zu dem Baucker gein Niclaushausen an der
Tauber,




[2] Es ware datzumal ain Junger man, Hans Behaim genant,
der kante vf der Clainen Bauckhen Spilen, Zoge auch allenthalben an der Tauber vmb,
in die Wirtsheusere, vnd neret sich damit, vnd als ime von Ainem Gaistlichen ge-
sagt ward, wie vor etlichen Jarn ain Heyliger Vatter, Barfusser Ordens, in dise
Land khomen, darin gepredigt, Vnd allenthalben die Bretspil verbrent hette,
Kame ime in sin, (dan es eben datzumal in der Fasten ware), das er sein Bauckhen
[3] auch verbrennen soltte, das thette er auch in ainem dorf vnter dem Schlos Gam-
berg, an der Thauber gelegen, Niclaushausen genant, vnd finge von stund an,
dem gemainen man Zusagen vnd Zu predigen, wie ime die Hochgelobt Junckhfraw
Maria erschinen, vnd beuolhen hette, sein Bauckhen Zuver brenen, vnd wie er bißher
damit Zu vpigen sundigen Dentzen gedienet hette, Jtzund sich Zubevleissen, das
er dem gemainen man mit Predigen dienen soltte, vnd were der gemeltten Junckfrauen
Marie mainung vnd warnung, das ain Jeder von sunden absthen, den geschmuckh,
Hoffart, Seidine schnure, Brusttuchere, vnd Spitzige schuhe hinlegen, vnd ghein
Niclaushausen wallen soltten, dan sunst were khain gnad noch Ablas in der gantzen



[1] Bishoff Rudolph mit den Hertzogen Zu Sachsen, weegn anforderung des leib- gedings vertragen, gibet für alle anforder- ung 32000 fl.

[2] Hans Beheim ein Bauckher.

[3] Verbrennet Sein Baukhe Zu Niclaßhausen Gibet bey dem gemeinen Man vor, Jhme Sey die H. Mutter Gottes erschinen, vnd habe Jhme bevohlen, Seine Baukhe Zuverbren Damit er Zu vppigen Sün gedient, nu aber solle Er die leuth von Sünden abhalten Vnd Sie nach Niclaßhausen hin Walfarthen sollen.


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